Internationaler Studierenden- und Graduierten-Workshop des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften
Institut für Altertumswissenschaften, Institut für Ethnologie und Afrikastudien, Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft, Historisches Seminar
17.–18. November 2025, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Das Programm wird in der ersten November-Woche veröffentlicht.
Die Welle der Entwicklungen im Bereich Künstlicher Intelligenz fordert in den Geschichts- und Kulturwissenschaften zentrale Konzepte heraus: „Wahrheit“ und „Glaubwürdigkeit“ erscheinen als Maßstäbe von Wissensgenerierung seit der Entstehung von generativer KI nicht mehr selbstverständlich. Dabei wird diskutiert, inwieweit „Kreativität“ und „Kunst“ als Quelle menschlicher Kultur nun Maschinen zugeschrieben werden können. Zugleich entfaltet die Technik ein großes Potential an neuen Methoden und Möglichkeiten – von der Schrift- und Bilderkennung über deren Klassifizierung bis hin zu Formen des wissenschaftlichen Schreibens. Anwenden und Reflektieren sind gleichermaßen gefordert und schärfen das Verständnis von generativer KI. Die Verknüpfung von aktiver Nutzung, Experiment und Kritik ist Ausgangspunkt der Veranstaltung des Fachbereichs 07 der Johannes Gutenberg-Universität.
Der internationale Workshop richtet sich an fortgeschrittene Studierende, Graduierte und Promovierende der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie anderer internationaler Hochschulen. Ziel ist der interdisziplinäre Austausch über die genannten Wissensfelder und Perspektiven. Vorträge und Gesprächsrunden international renommierter Forschender führen in unterschiedliche Facetten der Thematik ein. In vier thematischen Arbeitsgruppen, jeweils geleitet von Lehrenden der Institute des Fachbereichs, werden diese Impulse vertieft, diskutiert und kritisch reflektiert. Die Gruppen widmen sich den gesellschaftlichen und technischen Rahmenbedingungen von Wissensproduktion ebenso wie den Fragen nach der Authentizität und Kreativität maschinell erzeugter Ergebnisse.
Leitung: Dr. Maxime Brami (Institut für Altertumswissenschaften)
In den Geisteswissenschaften ermöglichen Klassifikationsalgorithmen – darunter Clustering und neuronale Netze – die automatische Kategorisierung von Bild- und Textdaten, etwa zur Analyse von Kunstwerken, historischen Dokumenten oder literarischen Stilen. Sie erleichtern damit die Entdeckung von Mustern, Ähnlichkeiten und strukturellen Zusammenhängen in großen digitalen Sammlungen. Wie kann man alte Daten und tradierte Kategorien für neue Forschung nutzen?
Leitung: Dr. Jan Beek (Institut für Ethnologie und Afrikawissenschaften), Prof. Dr. Thomas Blank und Prof. Dr. Jörg Rogge (Historisches Seminar)
Unterscheidungen zwischen menschlichen und computergenerierten Inhalten werden immer weniger möglich. Wenn Authentizität oder Täuschung zur ständigen Frage werden, wie kann die Wissenschaft reagieren?
Leitung: Prof. Dr. Stefanie Acquavella-Rauch (Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft), Dr. Steffen Haug (Fachbereich)
Die Künste – etwa Musik, bildende Kunst und Tanz – experimentieren mit neuen Techniken in Hinblick auf deren kreative Potentiale. Sie arbeiten oft mit „Fehlern“ und loten die Grenzen der Maschinen aus. Was bedeuten ihre Ergebnisse für die grundsätzliche Sicht auf generative KI?
Vorträge u.a. von Dr. Miriam Akkermann (Universität der Künste, Berlin [online]), Be Andr (Künstler, London), Prof. Dr. Stephen J. Cave (Leverhulme Centre for the Future of Intelligence, Cambridge), Dr. Michael Townsen Hicks (University of Glasgow), Barbara McGillivray (Kings College, London [online]).
Workshop-Teilnehmende sind 20 internationale Studierende und Promovierende aus unseren (Forthem) Partneruniversitäten u.a. Hochschulen sowie Studierende der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Am Abend des 17. November wird es um 18 Uhr eine Podiumsdiskussion geben in Zusammenarbeit mit der Jungen Akademie (Akademie der Wissenschaften, Mainz). Moderation: Carina Schroeder (freie Journalistin, Host „KI Verstehen“-Podcast des Deutschlandfunk).
Weiteres in Kürze.
Konzeption: FB 07 (Arbeitsgruppe aus Institut für Altertumswissenschaften, Institut für Ethnologie und Afrikastudien, Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft, Historisches Seminar und Dekanat); Organisation für den Fachbereich: Dekanat FB 07 (Univ.-Prof. Dr. Stefanie Acquavella-Rauch, Dr. Steffen Haug, Sabine Wilke); Kontakt: Dr. Steffen Haug: steffen.haug@uni-mainz.de.
Das Call for Papers kann zur Information hier heruntergeladen werden.